4-Tage-Woche als Todesstoß für Sozialsystem

© Foto: Wirtschaftsbund Burgenland/Mädl

4-Tage-Woche als Todesstoß für Sozialsystem

Schon jetzt gibt es in vielen Branchen einen akuten Arbeitskräftemangel. Derzeit geht man in Österreich von rund 220.000 offenen Stellen am Arbeitsmarkt aus. Die demografische Entwicklung in den nächsten Jahren wird diesen Effekt weiter verschärfen. Das von der SPÖ geforderte Modell einer 4-Tage-Woche und einer Verkürzung der Arbeitszeit würde es Organisationen und Unternehmen zusätzlich erschweren, genügend Personal zu finden. Würde man die generelle Arbeitszeit von 40 auf 32 Wochenstunden verkürzen, wären das in Österreich geschätzt 434 Millionen weniger geleistete Arbeitsstunden – das entspricht rund 220.000 unbesetzten Vollzeitstellen. Damit würden sich die offenen Stellen auf 440.000 verdoppeln. Fehlende Pflege- und Betreuungskräfte, fehlende Polizeikräfte, verstärkte Lieferengpässe und höhere Konsumpreise wären die Folge.

„Der Vorschlag von SPÖ und Gewerkschaft ist realitätsfern. Schon jetzt fehlt es an Pflegepersonal im Gesundheitsbereich. Der Ausbau der Kinderbetreuung geht auch deshalb so schleppend voran, weil überall händeringend Kindergartenpädagogen gesucht werden. Unsere Betriebe können Aufträge nicht annehmen, Wirte müssen an zusätzlichen Tagen schließen, weil überall Arbeitskräfte fehlen. Dadurch entgehen den Betrieben Wertschöpfung und dem Staat Steuern. Die 4-Tage-Woche ist eine Schmähpartie, ihre Umsetzung wäre der Todesstoß für unseren Sozialstaat und unseren Wohlstand. Da helfen auch keine schwindligen Studien“, so Generalsekretär Abg.z.Nr. Kurt Egger.

„Inwiefern wird eine Krankenschwester, ein Polizist oder ein LKW-Fahrer produktiver, wenn sie 32 statt 40 Stunden arbeiten? Entweder muss die gleiche Arbeit in weniger Zeit vollbracht oder durch eine andere Person durchgeführt werden. Schon jetzt werden fehlende Arbeitskräfte durch Überstunden der Mitarbeiter kompensiert, denn die Arbeit wird ja nicht weniger. Die gleiche Arbeit in weniger Zeit bedeutet für die meisten Mitarbeiter vor allem mehr Stress und nicht höhere Produktivität“, so Egger abschließend.

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